Ein unverzichtbares Gebäck, das längst dazugehört und ohne die das Lichtenfelser Schützenfest nicht mehr so wie früher wäre.

Traditionell hergestellte Laugenbrezen bedürfen einer fachlich hohen Anforderung, die im Hause Söllner von Generation zu Generation übertragen wurde.

Heute kann man an jeder Ecke Laugenbrezen kaufen. Diese Brezen sind industriell als Teiglinge vorgelaugt, vorgegart, eingefroren und müssen nur noch im gefrorenen Zustand in den Ofen geschoben werden. Damit sind sie zwar äußerlich schön und frisch, aber haben mit einer handgefertigten Müncher Breze nichts zu tun.

Grundlage für eine Laugenbreze ist natürlich erst einmal die Rezeptur. Bei der Teigherstellung sind verschiedene Komponenten zu beachten, die in keinem Fachbuch stehen. Brezenteige müssen so fest gehalten werden, dass nur spezielle Knetmaschinen in Frage kommen. So manche dieser Arbeitsgeräte haben während eines Schützenfestes ihren Geist aufgegeben. Im nächsten Schritt werden die Teige zu einzelnen "Pressen" ausgewogen, die dann wiederum mit einer Teigmaschine zu den einzelnen Rohlingen vorgeformt wurden. In einer speziellen Brezenlangrollmaschine, die nur im württembergischen Raum zu beziehen war, wurden die Teiglinge zu einem Strang geformt. Aus diesem Strang wurden und werden - bis heute - von Hand die Endform der eigentlichen Breze geschlungen. So hinterlässt jeder Bäcker bei dieser Handarbeit seine eigene "Handschrift".

Der Geschmack der Breze Vielleicht fällt Ihnen auf, dass Brezen durchaus unterschiedlich schmecken können? Das hängt - wie bei vielen Nahrungsmitteln - nicht nur an der Art der Herstellung und am Rezept. Es hängt auch daran, wie viel Zeit der Teig hat, sich zu "entfalten". Müssen viele Brezen "aufgemacht" werden, liegen die einzelnen Teiglinge länger und können ihr Aroma anders entalten, als wenn sie schnell "fertig" sind. Auch das Klima wirkt auf den Teig ein.

Und so schmeckt keine handgemachte Breze wie die andere.

Wie die Breze zum Lichtenfelser Schützenfest kam 1924 heiratete Josef Söllner - Marie Donath, die Tochter des Lichtenfelser Bäcker - und Müllermeisters Georg Donath, und arbeitete ab da in der Bäckerei mit. Erst der Bäckermeister Josef Söllner führte sie als Gebäck für das Lichtenfelser Schützenfest ein. Josef Söllner stammte aus einer Bäckerei in Schwandorf und lernte die Laugenbreze bei seiner Wanderschaft als Bäcker in München kennen. Die Laugenbreze ist ein Gebäck das eigentlich im süddeutschen Raum zuhause ist. In Lichtenfels war sie bis 1927 unbekannt. 1927 war die Breze eine seltene Spezialität, weil ihre Herstellung viel spezielle Arbeit bedeutet.